Berufliche Weiterbildung neu gedacht: Das KIRA-Projekt fördert Future Skills
Gliederung
KI-gestütztes Matching individueller und arbeitsmarktbezogener Anforderungen für die berufliche Weiterbildung
Projekt KIRA: KI unterstützt berufliche Weiterbildung mit Fokus auf Schlüsselkompetenzen
Mit dem Projekt KIRA treibt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die berufliche Weiterbildung voran.
Der Ansatz konzentriert sich dabei vor allem auf sogenannte Future Skills - Kompetenzen, die in einer dynamischen Arbeitswelt immer wichtiger werden. Zu diesen überfachlichen Kompetenzen zählen Flexibilität, Eigeninitiative und Problemlösungskompetenz, die nach Ansicht der Forscherinnen und Forscher den bisherigen Fokus auf fachspezifisches Wissen ergänzen sollten.
Neue Perspektiven mit Future Skills
Im Gegensatz zu herkömmlichen Weiterbildungsprogrammen setzt das KIRA-Team nicht nur auf spezifische Berufsabschlüsse, sondern auch auf die Vermittlung zukunftsrelevanter Kompetenzen. Prof. Dr. Nicola Marsden von der Hochschule Heilbronn erläuterte, dass dieser neue Ansatz den Blick für unkonventionelle Karrierewege öffnen und den Teilnehmenden eine breitere Einsetzbarkeit ermöglichen soll.
Herausforderung: Datenbank für Kompetenzen
Um diese Kompetenzen zu erfassen, nutzte das Team die europäische ESCO-Datenbank, die Berufe und Kompetenzen systematisch erfasst. KI-basierte Modelle wandelten diese Daten dann in Future-Skill-Profile um.
Parallel dazu wurde ein »Situational Comfort Test« entwickelt, der die Fähigkeiten der Teilnehmenden im Umgang mit alltäglichen Arbeitssituationen bewertet. So können individuelle Kompetenzprofile erstellt werden, die zeigen, wie gut jemand auf aktuelle Anforderungen vorbereitet ist.
Positive Resonanz der Nutzerinnen und Nutzer
Bei den ersten Präsentationen stieß das KIRA-Matching-System auf große Resonanz. Die Nutzenden reagierten oft überrascht auf die beruflichen Möglichkeiten, erkannten aber nach Erläuterung des Konzepts dessen Wert.
Auch die Unternehmen bewerteten das Modell positiv und betonten, dass überfachliche Kompetenzen für zukünftige Personalentscheidungen entscheidend seien, wie Prof. Dr. Günter Käßer-Pawelka von der DHBW Heilbronn erläuterte.
Fazit: Neue Wege der Personalentwicklung
Das Projekt KIRA zeigt, dass KI-basierte Ansätze einen innovativen Beitrag zur Förderung überfachlicher Kompetenzen in der beruflichen Weiterbildung leisten können. Dieser Ansatz erweitert das traditionelle Konzept der Personalentwicklung und ebnet den Weg für eine Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt.
Hintergrund
Das Verbundprojekt KIRA (FKZ 21INVI18) »KI-gestütztes Matching individueller und arbeitsmarktbezogener Anforderungen für die berufliche Weiterbildung« wurde im Rahmen der Förderrichtlinie INVITE – Innovationswettbewerb Digitale Plattform berufliche Weiterbildung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Projektlaufzeit: September 2021 – August 2024