TIMSS 2023: Ergebnisse im internationalen Vergleich
Deutsche Grundschüler*innen konstant in Mathematik und Naturwissenschaften - trotz Pandemie
Die internationale Schulleistungsstudie TIMSS 2023 (»Trends in International Mathematics and Science Study«) verdeutlicht, dass deutsche Viertklässler*innen trotz pandemiebedingter Einschränkungen in Mathematik und Naturwissenschaften auf einem stabilen Niveau geblieben sind.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland weiterhin im Mittelfeld. Der langfristige Trend zeigt jedoch gemischte Ergebnisse: Während die Mathematikleistungen seit 2007 stabil sind, ist in den Naturwissenschaften ein Kompetenzrückgang zu verzeichnen.
Leistungsergebnisse im Überblick
Mathematik
- Kompetenzniveau
Die deutschen Schüler*innen erzielten im Durchschnitt 524 Punkte, was deutlich über dem internationalen Mittelwert von 503 Punkten liegt. Dieses Niveau entspricht dem EU-Durchschnitt (524 Punkte) und ist vergleichbar mit dem der OECD-Länder (525 Punkte). - Höchste Kompetenzstufe
8,3 % der Schülerinnen und Schüler erreichten die höchste Kompetenzstufe, was eine deutliche Verbesserung gegenüber 2007 (5,6 %) darstellt. - Schwache Leistungen
25,1 % der Schüler*innen bewegen sich auf den niedrigsten Kompetenzstufen. Dieser Anteil ist seit 2007 (21,6 %) gestiegen, bleibt aber seit 2019 stabil.
Naturwissenschaften
- Kompetenzniveau
Mit 515 Punkten liegen die Leistungen über dem internationalen Mittelwert (494 Punkte), aber unter dem OECD-Durchschnitt (526 Punkte). Im Vergleich zu 2007 (528 Punkte) ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. - Höchste Kompetenzstufe
8,7 % der Schülerinnen und Schüler erreichten die höchste Kompetenzstufe, eine Zahl, die seit 2007 weitgehend unverändert geblieben ist. - Schwache Leistungen
29,7 % der Schülerinnen und Schüler verfügen nur über rudimentäre Kompetenzen, ein Anstieg gegenüber 2007 (23,7 %).
Soziale Ungleichheiten bleiben bestehen
Die TIMSS-Ergebnisse verweisen auf einen unverändert starken Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Familien und den Bildungsergebnissen der Kinder. Kinder aus einkommensschwachen Familien oder mit Migrationshintergrund erzielen im Durchschnitt schlechtere Leistungen. Dieser Befund ist seit 2007 stabil.
Positive Einstellung trotz Schwierigkeiten
- Einstellung zur Mathematik
58 % der Kinder haben eine positive Einstellung, ein Rückgang gegenüber 2007 (69,9 %). - Einstellungen zu Naturwissenschaften
70,6 % äußern sich positiv, ebenfalls ein Rückgang seit 2007 (80,7 %).
Digitale Medien im Unterricht - ungenutzte Potenziale
Die Verfügbarkeit digitaler Medien im Unterricht ist in Deutschland vergleichsweise hoch (Mathematik: 63,6 %, Naturwissenschaften: 82,6 %). Dennoch werden diese Ressourcen bislang nur eingeschränkt genutzt. Hier besteht ein erhebliches Entwicklungspotenzial.
Geschlechterdifferenzen und Migration
In Mathematik bestehen weiterhin Leistungsunterschiede zugunsten der Jungen, während in den Naturwissenschaften keine signifikanten Geschlechterunterschiede mehr festzustellen sind. Dies ist jedoch auf ein Absinken des Leistungsniveaus der Jungen zurückzuführen. Der Anteil von Schüler*innen mit Migrationshintergrund ist seit 2007 gestiegen, was zusätzliche Herausforderungen für das Bildungssystem mit sich bringt.
Methodik und Teilnehmer*innen
An TIMSS 2023 nahmen weltweit 58 Länder teil, darunter 22 EU-Mitgliedstaaten und 29 OECD-Länder. In Deutschland wurden 4.442 Viertklässlerinnen an 230 Schulen getestet. Zusätzlich zu den Kompetenztests gaben Schülerinnen, Eltern und Lehrkräfte Hintergrundinformationen.
Stabilität, aber ungelöste Probleme
TIMSS 2023 weist aus, dass Deutschland trotz Pandemie stabile Leistungen aufweist. Soziale Ungleichheiten und schwache Ergebnisse bei einem erheblichen Anteil der Schüler*innen bleiben allerdings große Herausforderungen. Insbesondere die langfristigen Rückgänge in den Naturwissenschaften sind ein Alarmsignal, das gezielte Maßnahmen erfordert.
VERWEISE
- Verweis zum TIMSS 2023-Berichtsband ...
- Weiterführende Informationen ...
- siehe auch BMBF zur TIMSS-Studie: »Deutschland bleibt stabil« ...