Bildung als Schlüssel zur Integration
Chancen für Menschen mit Migrationsgeschichte: Bildung fördern, Hürden abbauen
Menschen mit Migrationshintergrund haben oft einen erschwerten Zugang zu Bildung. Insbesondere Mädchen und Frauen stehen vor großen Herausforderungen.
Um diese Hürden zu überwinden und die Bildungschancen nachhaltig zu verbessern, widmet sich das Forschungsvorhaben »Metavorhaben Migration, Integration und Teilhabe an Bildung« genau diesen Fragen. Es begleitet das Programm »Integration durch Bildung«, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert wird.
Beteiligt sind rund 50 deutsche Hochschulen und Organisationen aus der Förderpraxis.
Chancengerechtigkeit durch interdisziplinäre Forschung
Ziel des Programms ist es, die Ursachen von Bildungsbenachteiligung zu analysieren, Lösungsansätze zu entwickeln und ein chancengerechtes Bildungssystem zu schaffen. Das Metavorhaben fungiert als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis und bringt verschiedene Akteur*innen zusammen. Federführend beteiligt sind die Universitäten Bamberg, Hamburg und Erlangen-Nürnberg sowie die Bildung & Begabung gGmbH.
Ein zentraler Fokus liegt auf der praxisnahen Aufbereitung von Forschungsergebnissen. Prof. Dr. Annette Scheunpflug von der Universität Bamberg betont, dass es nicht nur um Handlungsempfehlungen gehe, sondern auch um die Förderung des Dialogs zwischen Bildungsakteur*innen, Migrantenorganisationen und der Zivilgesellschaft. Dies solle dazu beitragen, dass sich Wissenschaft und Praxis gegenseitig inspirieren und befruchten.
Empowerment und Diversität im Fokus
Das Projekt begleitet 20 Verbundprojekte der praxisorientierten Förderlinie über drei Jahre. Diese Forschungs-Praxis-Tandems arbeiten an zwei Schwerpunkten:
- Bildungsangebote und Empowerment für Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte.
Ziel ist es, gezielte Bildungsangebote zu entwickeln, die Frauen und Mädchen stärken, um sie besser in das Bildungssystem zu integrieren und ihnen langfristige Perspektiven zu eröffnen. - Diversitätssensibles Handlungswissen im Bildungssystem stärken
Ziel ist es, Lehrkräfte und andere Bildungsakteur*innen für die Herausforderungen von Diversität zu sensibilisieren und effektive Strategien zu entwickeln.
Das Metavorhaben fördert die Vernetzung der Projekte und setzt auf einen kontinuierlichen Dialog, um Synergien zu schaffen und übergreifende Perspektiven sichtbar zu machen.
Praxisorientierte Ergebnisse und Dialogplattform
Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Metavorhabens werden auf der Plattform www.begabungslotse.de/metavorhaben-integration-durch-bildung veröffentlicht. Dort werden auch Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion geschaffen, um den Transfer in die Praxis zu erleichtern.
Folgende Partner sind am Vorhaben beteiligt:
- Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg; Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Annette Scheunpflug
- Professur für Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg; Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin
- Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Leitung: Prof. Dr. Stephan Kröner und Dr. Lisa Birnbaum
- Bildung & Begabung gGmbH; Leitung: Prof. Dr. Elke Völmicke
Erste Einsichten in die Arbeit der Verbundprojekte und des Metavorhabens wird es voraussichtlich im Rahmen der Fachtagung »Gute Bildung in der Einwanderungsgesellschaft« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geben, die am 11. Februar 2025 in Berlin stattfindet.
Das Vorhaben wird im Rahmen des Programms »Empirische Bildungsforschung« durch das BMBF und die EU über den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.