Weichenstellung für Forschung und Innovation: Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutieren Prioritäten
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Forschung und Innovation: Wissenschaft, Wirtschaft und Politik setzen Prioritäten für die nächste Bundesregierung
Führende Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren Ende Januar in Berlin zusammengekommen, um die zentralen innovationspolitischen Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode zu diskutieren.
Das Forum Innovation zur Richtungswahl 2025 wurde vom Stifterverband, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der VolkswagenStiftung veranstaltet. Unter dem Motto »Standort Deutschland: Zukunft durch Forschung und Innovation« wurden Konzepte und Positionen für eine zukunftsorientierte Innovationsstrategie diskutiert.
Innovationspolitik im Vorfeld der Bundestagswahl: Erwartungen und Konzepte
Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch zwischen den politischen Parteien und Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft. Grundlage der Diskussion war das zuvor veröffentlichte Thesenpapier »Standort Deutschland: Zukunft durch Forschung und Innovation«.
Im Mittelpunkt standen Fragen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch Forschung und Innovation sowie die gegenseitigen Erwartungen der beteiligten Akteursgruppen.
Diskutiert wurde unter anderem mit Thomas Jarzombek (CDU), Oliver Kaczmarek (SPD), Franziska Brantner (Bündnis90/DIE GRÜNEN) und Christian Dürr (FDP). Die Vertreterinnen und Vertreter der Parteien stellten ihre Pläne zur Förderung von Forschung und Innovation vor, Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft formulierten Impulse und Forderungen.
Forderungen aus Wissenschaft und Wirtschaft an die Politik
Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes, stellte die Dringlichkeit wirtschaftlich relevanter und skalierbarer Innovationen heraus. Er forderte eine stärkere Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, den Abbau von Bürokratie sowie Mut und Offenheit seitens der Politik, innovative Lösungen konsequent umzusetzen.
Gerald Haug, Präsident der Leopoldina, betonte, dass Deutschland in der Grundlagenforschung gut aufgestellt sei. Die nächste Bundesregierung müsse aber die Autonomie der Forschungseinrichtungen stärken und regulatorische Vereinfachungen ermöglichen, um den Wissenstransfer in Wirtschaft und Gesellschaft zu beschleunigen. Die zunehmende Belastung durch neue Gesetze und Berichtspflichten belaste die Forschung erheblich und könne die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährden.
Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, plädierte für mehr Freiräume in der Forschung. Innovationsprozesse dürften nicht durch übermäßige Regulierung und Kontrolle gebremst werden. Er forderte ein Wissenschaftsmanagement, das kreative Freiräume fördert und den Forschenden die Wahl der Methoden und Wege überlässt, um definierte Ziele zu erreichen.
Ausblick: Innovationsstrategie als politisches Handlungsfeld
Das Forum Innovation zur Weichenstellung 2025 unterstrich die zentrale Bedeutung von Forschung und Innovation für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stehen vor der Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, die kreative und wirtschaftlich wirksame Innovationspotenziale freisetzen. Die künftige Bundesregierung wird daran gemessen werden, wie gut sie diese Herausforderung meistert.
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