Jobverlust - davor fürchten sich Mitarbeiter am meisten

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Aktuelle Studie zeigt: Jeder dritte Deutsche ist zuversichtlich, im Falle einer Kündigung schnell eine neue Stelle zu finden. Im Kündigungsfall eine schlechter bezahlte Position annehmen – oder jobbedingt umziehen zu müssen, sorgt hingegen viele. Dass sie ihren Job an eine Maschine verlieren werden, glauben nur 14 Prozent der Deutschen. 

Misswirtschaft im Unternehmen, Sparmaßnahmen oder Fehlverhalten der Belegschaft: Für die Kündigung eines Mitarbeiters gibt es viele Gründe. Eine schwächelnde Konjunktur und Veränderungsprozesse – wie die Digitalisierung – sind weitere. Doch wie sehr beschäftigt die Deutschen ein möglicher Arbeitsplatzverlust und welche Ängste gehen mit einer Kündigung einher? Dies hat die jüngste repräsentative Talents & Trends-Befragung unter 1.052 Teilnehmern durch von Rundstedt ermittelt.

Trotz negativer Presse über Stellenabbau und Rezession – die Deutschen lassen sich eher nicht verrückt machen. 46 Prozent geben an, negative Berichterstattung mache ihnen keine Angst vor Jobverlust. Angestellte in Führungspositionen sind noch entspannter: 57 Prozent wiegen sich in puncto Kündigung in Sicherheit. Eine gewisse Verunsicherung bringt die aktuelle Wirtschaftslage dennoch mit sich. Immerhin 26 Prozent der Deutschen glauben, dass Jobs nicht mehr so sicher sind, wie noch vor ein paar Jahren. Insbesondere Young Professionals zwischen 18-29 Jahren sorgen sich, ihren Job zu verlieren, sollte ihnen bei der schwachen Konjunktur ein Fehler bei der Arbeit unterlaufen.

Kündigung? Für Berufserfahrene und Führungskräfte kein Grund zur Panik

Sollte eine Kündigung anstehen, vertrauen viele in den deutschen Arbeitsmarkt: Jeder Dritte ist überzeugt, im Falle eines Jobverlusts schnell eine neue Anstellung zu finden. Vor allem wer schon Arbeitserfahrung gesammelt hat, zeigt sich selbstbewusst. Unter den 30-39-Jährigen sind ganze 42 Prozent sicher, kurzfristig eine neue Anstellung zu finden. Eine große Hilfestellung sehen dabei rund 27 Prozent in Jobportalen und beruflichen Netzwerken wie Monster oder Xing. Sie sind überzeugt, dass digitale Helfer die Suche nach der neuen Position erleichtern. Unter den Führungskräften nennen sogar 41 Prozent die Vorteile virtueller Netzwerke und Jobortale als Grund, wenig Angst vor dauerhaftem Jobverlust zu haben.

Angst vor weniger Gehalt und Wohnortwechsel

Sorglos sind die Deutschen dennoch nicht. Jobverlust geht häufig mit umfangreichen Veränderungen einher. So fürchten 43 Prozent, im Zweifelsfall eine schlechtere Position oder weniger Gehalt annehmen zu müssen. Young Professionals (18-29-Jährige) haben am meisten Angst davor, sich im Kündigungsfall mit einem schlechteren Angebot abfinden zu müssen: 49 Prozent fürchten eine geringere Vergütung oder eine niedrigere Position. Auch ein Umzug ist für viele Deutsche ein Sorgenfaktor. 29 Prozent geben an, dass ein Wohnortwechsel im Kündigungsfall ihr größtes Problem wäre. Die erfahreneren Arbeitnehmer (30-39-Jährige) sind dabei zwar zuversichtlicher bei der Jobsuche, gleichzeitig aber weniger flexibel: Mit 38 Prozent fürchten sich 30-39-Jährige über die Altersgruppen hinweg am meisten vor einem jobbedingten Umzug.

 

Jobverlust

 

Ihren Job an eine Maschine zu verlieren, fürchten nur die Wenigsten: Lediglich 14 Prozent sind überzeugt, dass technischer Fortschritt ihnen den Job kosten wird. Ein Viertel allerdings sorgt sich, den neuen Anforderungen an ihre Jobs bald nicht mehr gewachsen zu sein.

»Auch wenn man es noch nicht überall spürt: Die Arbeitswelt und der deutsche Arbeitsmarkt verändern sich derzeit stärker als in den Jahren zuvor«, sagt Christian Summa (von Rundstedt). »Mitarbeiter wünschen sich im Job vor allem Kontinuität. Schließlich stehen bei einem Arbeitsplatzverlust die finanzielle Sicherheit, der Wohnort und das soziale Umfeld auf dem Spiel. Auch wenn viele Branchen noch nicht von Restrukturierung sowie Stellenum- und Stellenabbau betroffen sind: Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter auf Veränderungen vorbereiten, rechtzeitig fortbilden und für Wandel sensibilisieren. Diese Investition wird maßgeblich über den künftigen Erfolg von Unternehmen entscheiden«.

Die Ergebnisse im Detail:

Im Berufsleben wünschen sich die Meisten Kontinuität und einen sicheren Arbeitsplatz. Doch auch ein vermeintlich sicherer Job kann auf der Kippe stehen, wenn die Konjunktur schwächelt oder neue Entwicklungen wie die Digitalisierung den Arbeitsmarkt verändern.

Bitte denken Sie an Ihre derzeitige Arbeitssituation / Ihren aktuellen Job. Beschäftigt Sie das Thema Arbeitsplatzverlust?

  • 45,5 Prozent: Ich lasse mich nicht von Studien und Zeitungsartikeln verrückt machen, nicht jede Branche ist von Sparmaßnahmen oder tiefgreifenden Veränderungen betroffen.
  • 43,3 Prozent: Bei einer Kündigung hätte ich Angst, im Zweifelsfall eine schlechtere Position annehmen zu müssen oder weniger zu verdienen.
  • 35,2 Prozent: Mir ist mein Job sehr wichtig, mich bedrückt der Gedanke, dass ich meinen Job verlieren könnte.
  • 33,2 Prozent: Ich sehe das Thema Kündigung entspannt, auf dem aktuellen Arbeitsmarkt finde ich schnell wieder eine Anstellung.
  • 28,9 Prozent: Angst um meinen Arbeitsplatz empfinde ich nur, wenn mir ein schlimmer Fehler unterlaufen ist.
  • 27,2 Prozent: Dank Jobportalen und beruflichen Netzwerken wie Monster oder Xing war die Jobsuche noch nie einfacher, da habe ich kaum Angst vor einem Jobverlust.
  • 25,5 Prozent: Mein Job ist nicht mehr so sicher, wie noch vor ein paar Jahren, manchmal bin ich verunsichert.
  • 23,8 Prozent: Die Arbeitswelt verändert sich so rasant, ich habe Angst, bald nicht mehr die Anforderungen an meine Stelle zu erfüllen.
  • 13,8 Prozent: Ich befürchte, dass mein Job bald von einer Maschine erledigt werden kann.

n= 1.052

Hintergrund
Talents & Trends ist eine regelmäßig stattfindende Erhebung zu den Trend-Themen im Arbeitsmarkt. von Rundstedt befragt hierzu gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 1.000 Männer und Frauen. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im Juni 2019 statt.

 

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