NEETs: Warum immer mehr junge Menschen ohne Abschluss bleiben

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 Schule, Bildung, Karriere, Erfolg

Anstieg der NEET-Zahlen sorgt für Besorgnis

Ende 2023 waren in Deutschland rund 626.000 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren weder in Schule, noch in Beschäftigung, Ausbildung oder Studium.

Diese als NEETs (Not in Education, Employment, or Training) bezeichnete Gruppe steht häufig im Fokus von Vorurteilen, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.

Die Bertelsmann Stiftung hat ihren »Faktencheck NEETs« aktualisiert, um die Diskussion auf eine sachliche Grundlage zu stellen.

Drastische Engpässe auf dem Ausbildungsmarkt

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich zugespitzt: 2023 waren mehr als 70.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben - so viele wie nie zuvor. Dabei handelt es sich nur um offiziell gemeldete Stellen, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden.

Besonders besorgniserregend ist, dass fast 20 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss haben.

Die Heterogenität der NEETs

Im Sommer des vergangenen Jahres rückte das Schlagwort »NEET« verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Bezeichnung für junge Menschen, die sich weder in Bildung noch in Beschäftigung oder Ausbildung befinden, wurde schnell zu einem Stereotyp. Es hieß, die Jugendlichen würden lieber »abhängen« als eine Ausbildung oder Arbeit zu beginnen.

Faktenbasierte Analyse der NEET-Situation

Die Bertelsmann Stiftung hat dies zum Anlass genommen, die NEET-Situation empirisch zu untersuchen. Der aktualisierte »Faktencheck NEETs« zeigt, dass das Thema an Bedeutung gewonnen hat. Ende 2023 gab es 626.000 NEETs, über 50.000 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg hängt mit der schwächelnden deutschen Wirtschaft zusammen.

Vielfältige Ursachen für NEET-Status

Die Gründe für den NEET-Status sind vielfältig: Einige Jugendliche haben gerade die Schule beendet und warten auf den Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums. Andere haben ihre Ausbildung oder ihr Studium abgeschlossen und sind auf Arbeitssuche.

Es gibt auch NEETs, die aufgrund chronischer Krankheiten oder der Betreuung kleiner Kinder nicht arbeiten können. Manche haben nach erfolglosen Bewerbungen den Mut verloren oder sind noch auf der Suche nach ihrem beruflichen Weg.

NEETs sind eine sehr heterogene Gruppe, weshalb Maßnahmen zur Verringerung ihrer Zahl gezielt auf die jeweilige Lebenssituation abgestimmt werden müssen.

Gezielte Unterstützung notwendig

Es ist wichtig, die bedürftigen Zielgruppen genau anzusprechen. In der öffentlichen Diskussion stehen häufig Fachkräftemangel und unbesetzte Lehrstellen im Vordergrund. Tatsächlich bleiben immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt, aber auch viele Bewerber finden keinen Ausbildungsplatz.

Neben der volkswirtschaftlichen Dimension ist es entscheidend, diesen jungen Menschen den Zugang zu einem Berufsabschluss zu ermöglichen, um langfristig die hohe Ungelerntenquote zu senken.

Maßnahmen entlang der Bildungslaufbahn

Um das Risiko eines dauerhaften NEET-Status zu verringern, sind Maßnahmen entlang der gesamten Bildungslaufbahn notwendig:

  • Im Schulsystem sollte der Fokus auf der Früherkennung und Förderung von gefährdeten Kindern und Jugendlichen liegen.
  • Im Bereich der Ausbildung gilt es, möglichst vielen Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung zu geben und sie dabei zu unterstützen.
  • In der Weiterbildung sind mehr Teilqualifizierungs- und Nachqualifizierungsangebote notwendig, um insbesondere Ungelernten den Weg zu einem regulären Berufsabschluss zu ebnen.

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