Digitalisierung in Deutschland: Ein internationaler Vergleich

KfW 2

Deutschlands Rückstand bei der Digitalisierung – Herausforderungen und Lösungsansätze

Deutschland weist im internationalen Vergleich Schwächen in der Forschung und Entwicklung digitaler Technologien auf.

Laut einer Studie von Volker Zimmermann (KfW) bringt das deutsche Innovationsökosystem deutlich weniger wissenschaftliche Publikationen und Patente hervor als führende Länder wie die USA oder China.

Diese Länder veröffentlichen vier- bis sechsmal mehr wissenschaftliche Arbeiten und melden zwei- bis dreimal mehr Patente an. Dies spiegelt sich auch in der globalen Marktposition wider, in der Deutschland bislang keine führende Rolle als Anbieter von IT-Lösungen einnimmt.

Mittelfeld bei der Nutzung digitaler Technologien

Auch bei der praktischen Anwendung digitaler Technologien schneidet Deutschland nur durchschnittlich ab.

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern liegt Deutschland in den meisten von der EU-Kommission gemessenen Kategorien nur im Mittelfeld. Dies ist eine direkte Folge der im internationalen Vergleich geringen Investitionen in die Digitalisierung.

Positiver Trend durch steigende Investitionen im Mittelstand

Ein Lichtblick ist jedoch das deutliche Wachstum der Digitalisierungsausgaben im Mittelstand. Diese stiegen um 35 %, was zeigt, dass die Unternehmen beginnen, mehr in digitale Technologien zu investieren. Dennoch sind die Ausgaben im Vergleich zu traditionellen Investitionen in Maschinen und Anlagen nach wie vor gering.

Empfehlungen zur Stärkung des digitalen Wandels

Zimmermann empfiehlt, die Grundlagenforschung an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu stärken. Dies würde auch die Unternehmensforschung fördern, da mehr qualifizierte Absolvent*innen als Forscher*innen zur Verfügung stünden.

Darüber hinaus sollte der Wissenstransfer zwischen akademischer Forschung und Unternehmen verbessert werden, insbesondere durch die Förderung von Start-ups.

Weitere Hemmnisse, die angegangen werden müssen, sind der Mangel an IT-Fachkräften, fehlendes IT-Know-how und Schwierigkeiten bei der Umstellung von IT-Systemen in Unternehmen. Auch die Finanzierung von Digitalisierungsprojekten bleibt eine große Hürde, die es zu überwinden gilt.

Schließlich müssten die Rahmenbedingungen durch einheitliche Standards, gesetzliche Regelungen und bessere Rechenkapazitäten verbessert werden. Langfristig wird es jedoch ein langer Prozess sein, um zu den führenden Nationen im Bereich der digitalen Technologien aufzuschließen.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

02.04.2025

Digitalisierung und KI: BAuA-Studie zeigt tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) prägen die Arbeitswelt in Deutschland zunehmend. Eine neue Studie, die zweite Befragung zur …

12.03.2025

DIHK-Umfrage zur Digitalisierung in Deutschland: Fortschritte und Herausforderungen Die Digitalisierung in Deutschland schreitet voran, doch Unternehmen stehen weiterhin vor erheblichen Hürden. Dies geht aus der aktuellen Umfrage »Digitalisierung in Deutschland: Zwischen …

10.03.2025

Deutschland auf dem Prüfstand: D21-Digital-Index 2024/25 zeigt Defizite und Handlungsbedarf Die neue Bundesregierung steht vor zentralen Herausforderungen: Die Wirtschaft muss angekurbelt, Fachkräfte gesichert, gesellschaftliche Spaltungen überwunden und die Bürger*innen beim …

06.03.2025

Die dritte Cornelsen Schulleitungsstudie zeigt: Deutschlands Schulleitungen treiben Reformen voran – und das zum Teil bis an die rechtlichen Grenzen. Die Studie offenbart ein bemerkenswertes Bild: Deutschlands Schulleiterinnen und Schulleiter erweisen sich als wahre …

.
Oft gelesen...