Optimismus und politische Bildung: Was Jugendliche in Deutschland bewegt
Mehrheit der jungen Menschen blickt positiv in die Zukunft und wünscht sich mehr politische Information in der Schule.
Ein Bericht der Bertelsmann Stiftung beleuchtet die Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren, die von der Liz Mohn Stiftung in Zusammenarbeit mit IPSOS durchgeführt wurde.
Die jährlich durchgeführte Befragung, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht werden, gibt Einblicke in die Einstellungen, Wünsche und Sorgen der jungen Generation in Deutschland.
Positiver Blick in die Zukunft und politisches Interesse
Die Mehrheit der befragten Jugendlichen blickt optimistisch in ihre persönliche Zukunft.
Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die positive Einstellung der Jugendlichen weiter gefestigt. Waren es 2022 noch 42 Prozent, die an eine bessere Zukunft glaubten, stieg dieser Anteil 2023 auf 52 Prozent und blieb 2024 mit 53 Prozent stabil.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Umfrage ist das große Interesse der Jugendlichen an politischer Bildung:
69 Prozent der Befragten wünschen sich eine stärkere Behandlung politischer Themen im Schulunterricht. Diese Zahl verdeutlicht das Bedürfnis der Jugendlichen, besser informiert und in politische Prozesse eingebunden zu werden.
Sorgen und Herausforderungen
Trotz des allgemeinen Optimismus gibt es auch große Sorgen unter den Jugendlichen. Der Krieg in der Ukraine und im Gazastreifen sowie die steigenden Lebenshaltungskosten belasten viele der Befragten.
Vor allem die Angst vor wirtschaftlicher Unsicherheit macht sich im Alltag bemerkbar. Auch Themen wie der Klimawandel und die Angst, die eigene Ausbildung nicht erfolgreich abschließen zu können, sind präsent.
Geschlechterunterschiede und soziales Engagement
Interessanterweise zeigt die Befragung auch deutliche Geschlechterunterschiede: Jungen und männliche Jugendliche sind generell zufriedener mit ihrem Leben als ihre weiblichen Altersgenossen.
Auch in Bezug auf die Zukunft Deutschlands zeigen sich Unterschiede: Während 23 Prozent der männlichen Jugendlichen eine positive Zukunft für das Land sehen, sind es bei den weiblichen Befragten nur 13 Prozent.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das gesellschaftliche Engagement der Jugendlichen. Ein Großteil der Befragten betont die Bedeutung der Demokratie und ist bereit, aktiv zur Stärkung des Gemeinwesens beizutragen. Ein verpflichtendes soziales Jahr wird mehrheitlich befürwortet.
Zusammenfassung
Die Studie zeichnet ein differenziertes Bild der jungen Generation in Deutschland. Während ein Großteil der Jugendlichen positiv in die eigene Zukunft blickt, sind Sorgen und Herausforderungen nicht zu übersehen.
Besonders hervorzuheben sind das Interesse an politischer Bildung und die Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die Stimmen der Jugendlichen ernst zu nehmen und ihre Anliegen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.
Hintergrund
Der Umfrage »Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands 2024«, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstituts IPSOS, liegt eine repräsentative Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung im Alter von 12 bis 18 Jahren zugrunde. Die Umfrage ist quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Die Online-Interviews (CAWI - Computer-Assisted Web Interviews) wurden vom 10. bis 25. April 2024 durchgeführt. Die Stichprobengröße liegt bei 500 Teilnehmenden. Zwei vergleichbare Umfragen wurden im Mai 2022 und Februar 2023 durchgeführt.
VERWEISE
- vgl.: »Jugendliche blicken optimistischer in die eigene Zukunft als vor einem Jahr« ...
- vgl.: »Unzufriedenheit mit der Demokratie: Die Rolle von Bildung und politischer Teilhabe « ...
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