Mehrheit der Deutschen besorgt über Internetnutzung

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Digital Detox (Symbolbild zeigt ein mit Kette und Schloss »versperrtes« Smartphone)

Digitalisierung und Gesundheit: Neue Erkenntnisse aus der EY-Studie 2024

Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY, die »Digital Household Study 2024«, zeigt, dass 36 Prozent der Deutschen besorgt über die Auswirkungen ihrer Internetnutzung auf die eigene Gesundheit sind.

Insbesondere der exzessive Konsum digitaler Medien führe zu Sorgen über psychische und physische Folgen, so die Studie. Diese Ängste spiegeln sich auch in der Wahrnehmung innerhalb der Familie wider: 40 Prozent der Befragten machen sich Sorgen über die Online-Zeit ihrer Angehörigen.

Digital Detox: Ein wachsender Trend

Als Reaktion auf diese Sorgen versuchen, so die Studie, 40 Prozent der Teilnehmer*innen, ihren Gebrauch von Smartphones und anderen internetfähigen Geräten bewusst einzuschränken.

Dieses Phänomen, das oft als »Digital Detox« bezeichnet wird, wird zunehmend als wichtige Strategie gesehen, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen digitalem und analogem Leben zu finden.

Soziale Interaktionen verändern sich

Die Ergebnisse zeigen, dass digitale Medien den direkten sozialen Austausch teilweise ersetzen. Rund 36 Prozent der Befragten gaben an, mehr Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen als im direkten Kontakt mit Freund*innen oder Gemeinschaften.

Diese Verschiebung könnte langfristig die Art und Weise verändern, wie soziale Beziehungen gepflegt werden.

Schutz vor schädlichen Inhalten: Eine Kernforderung

Ein besonders beunruhigender Aspekt der Ergebnisse ist die Angst vor schädlichen Online-Inhalten. Mehr als 60 Prozent der Befragten befürchten, dass Kinder zu Hause auf unangemessene oder gefährliche Inhalte stoßen könnten.

Zudem sind 63 Prozent skeptisch gegenüber der Vertrauenswürdigkeit von Online-Informationen und sehen ein erhöhtes Risiko, Opfer von Fake News zu werden.

Künstliche Intelligenz: Forderung nach stärkerer Regulierung

Ein weiteres Thema der Studie war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). 53 Prozent der Befragten forderten, dass staatliche Institutionen umfassendere Maßnahmen ergreifen sollten, um mögliche Risiken durch KI zu minimieren. Besonders die unkontrollierte Verbreitung manipulativer Inhalte und die Gefährdung der Datensicherheit wurden hier hervorgehoben.

Kritische Betrachtung und Handlungsbedarf

Die Ergebnisse der »Digital Household Study 2024« machen deutlich, dass die intensive Nutzung digitaler Medien und Technologien nicht nur Chancen, sondern auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringt.

Neben individuellen Strategien wie dem »Digital Detox« wächst der Wunsch nach stärkerer staatlicher Regulierung, um digitale Risiken einzudämmen und insbesondere Kinder und Jugendliche besser zu schützen.


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