Schweizer Studie: Weiterbildungsanbieter befinden sich in einer Transformationsphase

Der FOCUS Weiterbildung 2022 des SVEB befasst sich mit Veränderungen auf Organisationsebene
Die diesjährigen Ergebnisse zeigen, dass sich die Schweizer Weiterbildungsanbieter in einer Transformationsphase befinden. Die große Mehrheit nimmt derzeit strukturelle und strategische Veränderungen vor. Dabei stehen Agilität und Wachstum im Vordergrund.
Das Schwerpunktthema des FOCUS Weiterbildung 2022 sind Veränderungen auf Organisationsebene. Die Studie präsentiert zwischen April und Mai 2022 durchgeführten Anbieterumfrage des SVEB. Es haben 211 Weiterbildungsanbieter aus allen drei Sprachregionen an der Online-Anbieterumfrage teilgenommen. Die Resultate der Umfrage wurden im Rahmen von drei Gruppendiskussionen mit Anbietern qualitativ vertieft.
Mehrheit setzt Veränderungen um
Die große Mehrheit der Schweizer Weiterbildungsanbieter setzt derzeit Veränderungen auf Organisationsebene um, dabei passen derzeit neun von zehn ihre Strukturen und Prozesse an. Diese Anpassungen sind unterschiedlich umfassend. Während knapp die Hälfte gezielte Optimierungen vornimmt, bezeichnet jeder zehnte Anbieter die derzeitigen Veränderungen als radikale Transformation. Etwas mehr als die Hälfte der Anbieter nimmt zudem eine strategische Neuausrichtung vor.
Digitalisierung und verändertes Nachfrageverhalten als Druckfaktoren
Der Veränderungsdruck auf Organisationsebene hat sich im Zuge der Pandemie verstärkt. Dabei ist der Druck primär durch externe Faktoren bestimmt: die Digitalisierung beschäftigt die Weiterbildungsanbieter weiterhin, aber auch Themen wie eine veränderte Nachfrage und veränderte Kundenbedürfnisse lösen Druck aus. Entsprechend wollen die Anbieter die Agilität ihrer Organisation erhöhen und interne Prozesse flexibilisieren.
Wachstum hat Priorität
Für viele sind Themen wie Zielgruppengewinnung, Umsatzsteigerung und Wachstum von hoher Priorität. Dies lässt sich einerseits damit erklären, dass die teilweise massiven Nachfrageeinbussen wettgemacht werden müssen. Andererseits geht es jetzt darum, die Rentabilität zu steigern, da die Investitionen in die Angebotsentwicklung sowie die Weiterbildung des Personals mit hohen Kosten verbunden sind.
Hintergrund
211 Weiterbildungsanbieter haben vom April bis Mai 2022 an der Online-Befragung teilgenommen.
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Das Paradox der Weiterbildung: Hohe Wertschätzung, geringe Teilnahme Die Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz misst der Weiterbildung eine zentrale Bedeutung für den Unternehmenserfolg bei. Dies geht aus einer aktuellen SVEB-Studie »Bedeutung und …
Digitalisierung als Chance: 100 Empfehlungen für bessere Schulen Das deutsche Bildungssystem steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Internationale Studien zeigen regelmäßig Defizite, während die gesellschaftlichen Anforderungen an Schulen und Kitas steigen. Die …
BAW veröffentlicht Positionen zur Weiterbildung 2025 Die Bundesarbeitsgemeinschaft Andere Weiterbildung (BAW) hat ein umfangreiches Positionspapier veröffentlicht, das zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze für die Bildungspolitik in Deutschland während der …
Industrieunternehmen investieren in digitale Kompetenzen Die Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen investiert verstärkt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, um den Anforderungen der Industrie 4.0 gerecht zu werden. Laut einer repräsentativen Umfrage des …