Digitale Technologien als Schlüssel für Bildungsinnovation

KI in der Schule  3

Studie: IKT-Einsatz in der Schule verbessert digitale Kompetenzen

Eine neue Pilotstudie der Vodafone Stiftung Deutschland in Zusammenarbeit mit der OECD zeigt deutlich: Der gezielte Einsatz digitaler Technologien im Unterricht verbessert die digitalen Kompetenzen von Schüler*innen signifikant.

So konnten Schüler*innen, die regelmäßig Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in verschiedenen Fächern nutzten, bis zu 15 Prozent höhere Ergebnisse in Kompetenztests erzielen. Insbesondere in Naturwissenschaften und Mathematik zahlt sich die Integration digitaler Werkzeuge aus.

Schüler*innen schätzen den Einsatz digitaler Hilfsmittel

Laut der Studie empfinden 70 Prozent der befragten Schüler*innen digitale Technologien als hilfreich beim Lernen. Zudem gaben 73 Prozent an, dass IKT ihre Fähigkeit, komplexe Inhalte zu verstehen, verbessert.

Gymnasiast*innen profitieren dabei häufiger von der Nutzung digitaler Technologien als Schüler*innen anderer Schulformen. Im Mathematikunterricht nutzen 57 Prozent der Gymnasiast*innen regelmäßig digitale Medien, während dies bei weniger als 40 Prozent der Schüler*innen anderer Schulformen der Fall ist.

Lehrer*innen als entscheidender Faktor

Die Untersuchung unterstreicht die Bedeutung der IKT-Kompetenzen der Lehrkräfte: Schüler*innen, deren Lehrkräfte gezieltes Feedback zu digitalen Aufgaben geben, erzielen signifikant bessere Ergebnisse.

Derzeit erleben jedoch nur 25 Prozent der Schüler*innen eine regelmäßige Unterstützung durch ihre Lehrkräfte in Bezug auf digitale Technologien. Die Studie hebt hervor, dass die Weiterbildung der Lehrkräfte über den Informatikunterricht hinaus ein entscheidender Hebel für den Erfolg der digitalen Bildung ist.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der IKT-Nutzung

Ein weiterer Aspekt der Studie sind geschlechtsspezifische Unterschiede. Jungen schneiden bei technisch orientierten Aufgaben besser ab und fühlen sich oft sicherer im Umgang mit digitalen Technologien. Mädchen hingegen zeigen bessere Leistungen bei kreativen Anwendungen wie der Bearbeitung digitaler Inhalte. Diese Unterschiede unterstreichen die Notwendigkeit, geschlechtsspezifische Ansätze in der digitalen Bildung zu berücksichtigen.

Obwohl die Studie die Potenziale digitaler Technologien aufzeigt, mahnt sie zugleich: Der bloße Zugang zu digitalen Medien reicht nicht aus. Ohne eine didaktisch fundierte Einbindung in den Unterricht bleibt der Lernerfolg begrenzt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für den geplanten Digitalpakt II, der die Digitalisierung an deutschen Schulen vorantreiben soll.

Hintergrund
Die Studie basiert auf Prototypen des PISA-2025-Moduls »Lernen in der digitalen Welt«. Es nahmen 730 Schüler*innen aus 46 Schulen in 14 Bundesländern teil. Die Tests und Fragebögen erfassten sowohl die praktischen Fähigkeiten als auch die Einstellungen der Schüler*innen zur IKT-Nutzung.


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