Datenbasierte Bildungssystemsteuerung

Internationale Best Practices als Impuls für Deutschland
Eine aktuelle Überblicksstudie im Auftrag der Vodafone Stiftung und des Weizenbaum-Instituts beleuchtet innovative Ansätze der datenbasierten Steuerung in Bildungssystemen.
Die vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung erstellte Studie zeigt, wie Bildungsdaten in Chile, Dänemark, England, Estland, Kanada und der Schweiz genutzt werden, um Gerechtigkeit zu fördern, Schulentwicklung zu unterstützen und Ressourcen effizient zu verteilen.
Die Ergebnisse verdeutlichen die Chancen, die datenbasierte Ansätze für die Gestaltung zukunftsfähiger Bildungssysteme bieten.
ZENTRALE ERGEBNISSE DER STUDIE
1. Bildungsdaten strategisch nutzen
Länder wie Chile, Dänemark und Estland setzen auf die systematische Erhebung und Nutzung von Bildungsdaten. Diese Daten reichen von Leistungsindikatoren bis hin zu Wohlbefindensdaten der Schüler:innen und ermöglichen eine lernzentrierte Steuerung.
Solche Daten fließen in Schulentwicklungspläne und Ressourcenplanungen ein, was eine kindzentrierte und gerechte Gestaltung der Bildungssysteme fördert. Die Studie unterstreicht, dass datengestützte Entscheidungen die Qualität und Gerechtigkeit im Bildungswesen erheblich verbessern können.
2. Rechtskonformität und gesellschaftliches Vertrauen
Die europäische Umsetzung zeigt, dass Datenschutz und datenbasierte Bildung kein Widerspruch sind. Durch die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und transparente Kommunikationsstrategien wird das Vertrauen der Bevölkerung und der Stakeholder:innen gesichert.
Die Studie betont, dass klare Mechanismen zur Datenerhebung, -speicherung und -auswertung unerlässlich sind, um Missbrauch vorzubeugen und die Akzeptanz für datenbasierte Ansätze zu stärken.
3. Potenziale für Lernwirksamkeit und Bildungsgerechtigkeit
Die Studie zeigt auf, dass datenbasierte Steuerungssysteme sowohl die Lernwirksamkeit als auch die Chancengerechtigkeit verbessern können. Instrumente wie Vergleichsportale, Berichte und Schulentwicklungspläne schaffen Transparenz und ermöglichen zielgerichtetes Handeln.
Gerade für Deutschland könnten solche Ansätze wertvolle Impulse liefern, um den bestehenden Herausforderungen im Bildungsbereich effektiver zu begegnen.
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Neuer Koalitionsvertrag betont formale Bildung, ignoriert lebenslanges Lernen Die neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD hat am 9. April 2025 ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Im Zentrum stehen Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation. Die Erwachsenen- und …
Volkshochschulen fordern zügige Konkretisierung bildungspolitischer Zusagen Die künftige Bundesregierung plant eine umfassende Erneuerung Deutschlands. Im Koalitionsvertrag kündigen die Regierungsparteien an, auf historische Herausforderungen wie wirtschaftliche Unsicherheiten …
Digitalisierung als Chance: 100 Empfehlungen für bessere Schulen Das deutsche Bildungssystem steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Internationale Studien zeigen regelmäßig Defizite, während die gesellschaftlichen Anforderungen an Schulen und Kitas steigen. Die …
Frauen dominieren bei höheren Bildungsabschlüssen Im Jahr 2023 erwarben 55 Prozent der Absolvent*innen mit Allgemeiner Hochschulreife an allgemeinbildenden Schulen das Abitur, während Männer mit 45 Prozent deutlich in der Minderheit waren. Dies teilte das Statistische …