Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden
GEW präsentiert Positionspapier mit ver.di und Mittelbaunetzwerk
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich dafür ausgesprochen, die Mittel aus dem Hochschulpakt künftig zu 100 Prozent für die Finanzierung von Dauerstellen an den Hochschulen einzusetzen.
»Der neue Hochschulpakt soll verstetigt werden, d.h. auf unbestimmte Zeit laufen. Darauf scheinen sich Bund und Länder bereits verständigt zu haben. Damit gibt es aber kein Argument mehr, die mit dem Pakt finanzierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Zeitverträgen abzuspeisen. Der Hochschulpakt muss zu einem Entfristungspakt werden, der Dauerstellen für Daueraufgaben in der Lehre schafft«, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, zur gemeinsamen Veröffentlichung eines Positionspapiers zum Thema mit Vereinter Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss).
»Das derzeitige Hire-and-Fire-Prinzip gefährdet die Kontinuität und damit Qualität von Studium und Lehre. Studierende haben jedoch ein Recht auf erfahrene und dauerhaft an der Hochschule beschäftigte Lehrende. Gleichzeitig haben hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verlässliche Berufsperspektiven verdient – Frist ist Frust! Bund und Länder müssen mit dem Hochschulpakt einen spürbaren Impuls für mehr Kontinuität in der Lehre setzen«, mahnte Keller.
Die GEW hatte sich bereits im September 2018 mit ihrem »Budenheimer Memorandum« für einen neuen Hochschulpakt stark gemacht. Dieser solle für einen weiteren Ausbau der Hochschulen, bessere Qualität von Lehre und Studium sowie mehr Dauerstellen für Daueraufgaben sorgen. »Wir möchten jetzt den Druck auf Bund und Länder erhöhen und unsere Kräfte bündeln. Gemeinsam mit ver.di und dem Mittelbaunetzwerk NGAWiss starten wir heute eine Kampagne für die Weiterentwicklung des Hochschulpakts zu einem Entfristungspakt. Wir laden andere Organisationen und Einzelpersonen ein, die Kampagne zu unterstützen«, sagte Keller.
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