Wissenschaftliche Nachwuchsförderung: Eintausend zusätzliche Tenure-Track-Professuren
Gestern wurden die Förderentscheidungen in der zweiten Bewilligungsrunde des Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses getroffen: Deutschlandweit werden nun insgesamt 1.000 Tenure-Track-Professuren zusätzlich gefördert. In einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren hat das Auswahlgremium heute 532 Tenure-Track-Professuren an 57 Hochschulen zur Förderung ausgewählt. In der ersten Bewilligungsrunde 2017 wurden bereits 468 Tenure-Track-Professuren vergeben, damit profitieren insgesamt 75 Universitäten und gleichgestellte Hochschulen von dem Programm.
»Ich freue mich sehr, dass wir heute die geförderten Tenure-Track-Professuren der zweiten Bewilligungsrunde bekanntgeben können«, erklärt der Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. »Mit dem Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses haben Bund und Länder die Karrieremöglichkeiten des hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses entscheidend verbessert. Die damit neu geschaffenen Tenure-Track-Professuren werden Generationen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dauerhaft zusätzlich zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird ein Kultur- und Strukturwandel in den Hochschulen eingeleitet: Die Förderung hat eine ganz neue Dynamik in das Tenure-Track-System in Deutschland gebracht«.
»Mit dem Tenure-Track-Programm stellen sich Bund und Länder dem Wettbewerb um die klügsten jungen Köpfe weltweit und etablieren die Tenure-Track-Professur breit an den Universitäten in Deutschland. Für viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird mit der Tenure-Track-Professur der Weg zur Lebenszeitprofessur besser planbar und transparenter. Die Tenure-Track-Professur ist damit hochattraktiv für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland und stärkt den Innovationsstandort Deutschland. Mit den heutigen Förderentscheidungen wird das Programm seine volle Zugkraft als strukturelles Reformprojekt entfalten«, betont die stellvertretende Vorsitzende der GWK, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung. »Ich freue mich, dass die Universitäten das Tenure-Track-Programm so gut angenommen und auch in der zweiten Auswahlrunde wieder qualitativ hochwertige Konzepte vorgelegt haben. Den Erfolg der ersten Runde können wir nun fortsetzen«.
Durch die Förderung von insgesamt 1.000 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren wollen Bund und Länder die Tenure-Track-Professur als eigenständigen Karriereweg neben dem herkömmlichen Berufungsverfahren auf eine Professur dauerhaft und breit an deutschen Universitäten etablieren.
Die Universitäten mussten im Rahmen der Antragstellung Gesamtkonzepte vorlegen, die systematische Überlegungen auch zur Weiterentwicklung der Personalstruktur und der Karrierewege für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler insgesamt enthalten. Das Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses läuft – verteilt auf zwei Bewilligungsrunden – von 2017 bis 2032. Innerhalb dieses Zeitraums werden die ausgewählten Universitäten für einen Zeitraum von bis zu 13 Jahren gefördert. Der Bund stellt hierfür bis zu eine Milliarde Euro bereit, die Sitzländer der geförderten Hochschulen stellen die Gesamtfinanzierung sicher. Die Länder stellen auch sicher, dass der mit dem Programm erreichte Umfang an Tenure-Track-Professuren auch nach dem Ende der Laufzeit des Programms erhalten bleibt. Zugleich haben die Länder zugesagt, die Zahl der unbefristet beschäftigten Professorinnen und Professoren an ihren antragsberechtigten Universitäten dauerhaft um 1.000 zu erhöhen.
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