Größte Promovierendenstudie veröffentlicht neue Ergebnisse im Datenportal

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Wie geht es den Promovierenden in Deutschland?

Die größte deutsche Promovierendenstudie Nacaps (National Academics Panel Study) stellt neue Befragungsergebnisse vor.

Jetzt können die Daten von mittlerweile drei Befragungsrunden einzeln, gemeinsam oder miteinander vergleichend betrachtet und analysiert werden. Bislang standen auf www.nacaps-datenportal.de Studienergebnisse aus den Befragungsrunden 2017/18 und 2019/20 zur Verfügung. Nun wurden sie um die im Frühjahr 2023 erhobenen Daten für 2021/22 ergänzt.

Mehr als 15.000 Teilnehmende haben im letzten Jahr an Deutschlands größter Promovierendenbefragung teilgenommen und dazu beigetragen, dass das Portal einen kontinuierlichen Überblick über Promotionsbedingungen, Karriereabsichten und allgemeine Lebensbedingungen Promovierender ermöglicht.

Fragestellungen

Mit welchem Ziel wird eine Promotion aufgenommen? Wie zufrieden sind Promovierende mit der Betreuung ihrer Forschung? Ist die Finanzierung ausreichend? Diese und verschiedene weitere Themen können im Datenportal als interaktive Grafiken eingesehen werden und bieten Anregungen für Entscheidungsträger*innen in der Politik, im Bildungswesen und an den Hochschulen.

Ergebnisse und Auswertungen

Die Ergebnispräsentation ermöglicht differenzierte Aussagen, die der heterogenen Lebensrealität von Promovierenden in Deutschland gerecht werden. So kann im Portal beispielsweise zwischen verschiedenen Fächern oder auch Promovierenden mit und ohne Kind unterschieden werden. Welche Interpretationen lässt der aktuelle Vergleich der Studienergebnisse zu?

»Was auffällt, ist vor allem die Konstanz im Vergleich mit vorherigen Kohorten. Es gibt keine ganz großen Umwälzungen, sondern eher graduelle Veränderungen. Aber erkennbar ist, dass Vertragslaufzeiten etwas länger geworden sind. Dennoch erscheint den Befragten eine Karriere an der Universität zunehmend unattraktiver. Interessant ist, dass vor allem die Unsicherheit gewachsen ist, in welchem Sektor die Promovierenden später einmal tätig werden möchten«, so Kolja Briedis, Projektleiter von Nacaps. Dieser Befund deckt sich mit dem Ergebnis der DZHW-Wissenschaftsbefragung, nach der auch sehr viele Wissenschaftler*innen nach der Promotion einen Ausstieg aus der Wissenschaft erwägen.

»Eine Promotion kostet Zeit und Geld, und erfreulicherweise haben sich diese zwei wesentlichen Faktoren positiv entwickelt: Durch einen größeren Stellenumfang und längere Vertragslaufzeiten ist eine bessere finanzielle Sicherheit gewährleistet und es kann mehr Zeit in die Promotion fließen. Dies könnte in einer kürzeren Promotionsdauer resultieren, was auch mit Blick auf den internationalen Wettbewerb zu begrüßen wäre«, ergänzt Valeria Aman, Co-Projektleiterin von Nacaps.

Die Ergebnisse werden im Portal in Form von Indikatoren präsentiert und sind in sieben Themenbereiche untergliedert:

  • Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen
  • Betreuungssituation
  • Art und Struktur der Promotion
  • Promotionsmotive und Karriereintentionen
  • Karrierewege und Perspektiven nach der Promotion
  • Mobilität
  • Lebenssituation / Persönlicher Hintergrund

Die hohe Fallzahl, die den Auswertungen zugrunde liegt, erlaubt vielfältige Filtermöglichkeiten. Ergebnisse können nach Merkmalen wie Geschlecht, Migrationshintergrund, Bildungsherkunft, Elternschaft, Fächergruppe und Mitgliedschaft in einem strukturieren Programm differenziert betrachtet werden.

Die Promovierendenbefragung und das Datenportal werden laufend erweitert und optimiert. Ein neu hinzugekommener Aspekt in dieser Befragung ist die Frage nach der Gesundheit von Promovierenden. Im Datenportal werden u. a. die subjektive Einschätzung des Gesundheitszustandes visualisiert wie auch Angaben zur allgemeinen Lebenszufriedenheit und der Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben.

Hintergrund
Nacaps ist eine Längsschnittstudie über Promovierende und Promovierte des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und wird seit 2017 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Studie untersucht mithilfe jährlich stattfindender Online-Befragungen (Erst- und Folgebefragungen) die Promotionsbedingungen, Karriereabsichten und Karriereverläufe sowie die allgemeinen Lebensbedingungen Promovierender und Promovierter. Die Ergebnisse der nun vorliegenden Befragung wurden in Kooperation mit 66 promotionsberechtigten Hochschulen erhoben.

Parallel zu den Ergebnissen, die im Datenportal präsentiert werden, führt das Nacaps-Projektteam vertiefte Auswertungen zu bestimmten Schwerpunktthemen durch, die als wissenschaftliche Artikel oder Fokusberichte erscheinen. Auch für Ausgaben des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) werden die Daten genutzt. Die Befragungsdaten werden darüber hinaus interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als anonymisierter Scientific Use File zur Verfügung gestellt.

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