Studie: Frauenförderung eher unverbindlich statt strategisch

DGFP

»Frauen in Führungspositionen«: Bei gerade einmal einem Drittel der befragten Unternehmen wurde die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen als Unternehmens- oder personalpolitisches Ziel definiert. Lediglich ein Drittel haben konkrete Ziele und Umsetzungspläne festgelegt. 

Unabhängig von der Frauenquote engagieren sich rund zwei Drittel der Unternehmen für mehr Frauen in Führungspositionen. Bei ihrem Engagement für mehr Frauen in Führungspositionen geht es den Unternehmen primär darum, alle Potenziale zu nutzen. Etwa die Hälfte der befragten Personalmanagerinnen und Personalmanager verspricht sich von ihrem Einsatz für mehr Frauen in Führungspositionen eine Verbesserung der Innovationskraft durch diverse Teams und positive Auswirkungen auf die Arbeitgeberattraktivität. Weitere relevante Motive sind die Förderung von Gendergerechtigkeit und allgemein die Bewältigung des Fachkräftemangels.

Frauenförderung hat in vielen Unternehmen einen eher unverbindlichen Charakter

Als strategisches Ziel wird die Frauenförderung bislang allerdings nur in wenigen Unternehmen deklariert: Bei gerade einmal 12 Prozent wurde die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen als ein Unternehmensziel definiert, bei weitern 19 Prozent als ein personalpolitisches Ziel. Lediglich knapp ein Drittel der Unternehmen hat bereits Meilensteine, Zielgrößen und Verantwortlichkeiten definiert und nur 11 Prozent werden in nächster Zeit einen Umsetzungsplan ausarbeiten. DGFP-Geschäftsführerin Katharina Heuer fordert vor diesem Hintergrund, die Förderung von Frauen stärker zu einem strategischen Ziel im Unternehmen zu erklären. »Viele Unternehmen sind zwar schon gut unterwegs, doch ohne strategische Verankerung und einen verbindlichen operativen Umsetzungsplan werden wir die Frauenquote nicht realisieren können«.

Während der HR-Bereich in knapp drei von vier Unternehmen maßgeblich an der Umsetzung des Ziels, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, beteiligt ist, sehen sich gut die Hälfte der befragten Personalmanagerinnen und Personalmanager (auch) als treibende Kraft und 29 Prozent berichten, dass die Initiative zur Erhöhung des Frauenanteils von ihnen ausgegangen sei.

Aus unterschiedlichen Gründen finden Frauen seltener den Weg ins Top-Management

Die Befragten führen die Tatsache, dass Frauen seltener den Weg ins (Top-)Management finden, vor allem auf Vorurteile von Führungskräften (52 Prozent), auf längere Auszeiten (50 Prozent) und auf Strukturen, die flexiblem Arbeiten entgegenstehen (47 Prozent), zurück.

Ergebniskultur und flexible Arbeitsbedingungen helfen Frauen in Führungspositionen

Ein Unternehmen, das den Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen möchte, sollte einen Kulturwandel anstreben, hin zu einer stärkeren Ergebnisorientierung. Eine deutliche Mehrheit von 76 Prozent der Befragungsteilnehmer sieht in dieser Maßnahme einen erfolgversprechenden Stellhebel. Dass es sich für Unternehmen auf dem Weg zu mehr Frauen in Führungspositionen lohnt, ihre Mitarbeiter(innen) bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, auf Mentoring-Programme zu setzen und hinsichtlich der Arbeitszeit von Führungskräften sowie hinsichtlich der Arbeitsplatzgestaltung mehr Flexibilität zuzulassen, meint ebenfalls die deutliche Mehrzahl der Befragten.

 

 

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